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Aufgebracht lief ich auf und ab und versuchte mich zu konzentrieren, aber so ganz gelang es mir nicht. Alles in meinem Kopf hatte angefangen zu arbeiten. In mir entstand Enttäuschung, Wut, Trauer, Verletzlichkeit, Hass, Liebe, Sorge, Verwirrung. All das brachte mich schier um den Verstand. Das konnte ich gerade gar nicht gebrauchen. In so einer Situation brauchte ich einen kühlen Kopf.
Ich stöhnte genervt auf und fasste mir an die Stirn. 'Okay Kol. Ganz ruhig. Du wirst Phoebe jetzt nicht nochmal anschreien und auch nicht ihr weh tun! Du wirst in Ruhe nachdenken wie du diese Trottel da unten wegbekommst.' So dachte ich, doch als Phoebe wieder sprach, lauschte ich lieber ihren Worten. Auch wenn ich sie dabei nicht ansah. Das brachte ich einfach noch nicht fertig und als sie runterging, ließ ich sie. Sollte sie doch zu ihren Freunden gehen und Soaß dabei haben unserem Anwesen beim Brennen zuzusehen! Allerdings wurde dann doch alles ganz anders, denn der leichte Wind trug ihre aufgebrachten Worte zu mir hinauf. Okay, ich war noch immer wütend, aber ein wenig besänftigt. Anscheinend war ich ihr doch nicht so egal, wie sie und auch ich dachten. Ich ging zum Fenster und sah hinunter. Na super...war ja klar das Phoebe es schafft von denen festgehalten zu werden. Kopfschüttelnd seufzte ich auf. Doch auf einmal war ich hellwach, als eine Fackel auf unser Anwesen zuflog. Blitzschnell sprang ich runter und fing diese auf. Innerhalb Sekunden war die Fackel erloschen und ich sah die Jäger herausfordernd an. "Vergisst es! Nicht mein Haus!" knurrte ich. Ich hatte Angst...Angst um meine Schwester. Und das empfand ich im Moment mehr als unpraktisch, aber so war es. "Lasst Phoebe gehen und lasst von meinem Haus ab!" sagte ich drohend, bevor ich auch schon eine Holzkugel, die wohl vorher in Eisenkraut getunkt worden ist, in den Oberschenkel bekam. Ich stöhnte auf vor Überraschung und Schmerzen. "Verfluchte Scheiße!" grummelte ich leise, denn Schwäche zeigen? Vor DENEN? Niemals!






Ich sah mir das ganze Spektakel an und war nicht gerade erleichtert darüber, als Kol plötzlich auftauchte. Chris trat nach vorne auf ihn zu. "Willst du gleich noch eine Ladung abbgekommen oder sollen wir direkt zum Höhepunkt kommen?", fragte er ihn und holte plötzlich einen Pfahl heraus, der vollkommen anders als die normalen Holzpfähle aussah. Hektisch warf ich einen Blick auf Kol, dann auf Chris und zurück. "Denkst du wirklich, dass du trotz deiner Macht gegen uns alle ankommen würdest? Du kannst es ja gerne versuchen." Ich beobachtete, wie sich eine Gruppe Jäger von der Menge löste und die beiden einkesselten. Erneut nahm ich meine Kraft zusammen und wehrte mich, aber immer noch kam ich nicht los. So, nun reichte es mir. Fest biss ich dem Kerl in die Hand und endlich ließ er mich los. Vielleicht waren nicht alle Spuren des Vampirdaseins an mir vorübergegangen, stellte ich belustigt fest, aber dafür war nun wirklich keine Zeit. Ich stürzte nach vorne und bahnte mir einen Weg durch die Jäger. Inzwischen hatte Kol eine zweite Kugel erwischt und ich kniete mich zu ihm, während ich meinen Blick nicht von Chris ließ. "Lass ihn in Ruhe, bitte Chris. Such dir andere Vampire." - "Wieso sollte ich es mir so kompliziert machen, wenn ich mit seinem Tod tausende von ihnen gleichzeitig erledigen könnte?" ich biss mir auf die Lippe. "Weil er mir wichtig ist", presste ich hervor. "Das klang gestern aber noch ganz anders. Jetzt sei vernünftig. Du bist nicht auf solche Wesen angewiesen." Erneut wurde ich von jemanden weggezogen und beobachtete jetzt alles weitere. Er schubste Kol und stand dann über ihm. "Nein, bittE Chris. Lass ihn in Ruhe, bitte", flehte ich. Aber er schien mich nicht hören zu wollen. Mein Atem hatte sich beschleunigt und dann traf ich eine Entscheidung, die ich womöglich noch bereuen würde. Ich riss mich mit all meiner Kraft los und stürzte nach vorne, gerade als Chris den Pfahl erhob. Ich beugte mich über Kol und kniff die Augen zusammen, als mich plötzlich ein heftiger Schmerz durchfuhr. Deutlich spürte ich, wie sich mein Shirt mit Blut tränkte, aber es war mir egal. Zum ersten Mal wurde mir bewusst, dass ich für ihn sogar sterben würde. "Was tust du, Phoebe?", hörte ich Chris' Stimme sagen. Hasserfüllt und mit Schmerzen sah ich zu ihm. "Ich hab dir gesagt, ich lasse nicht zu, dass du ihm etwas antust", brachte ich schwerfällig hervor und traute mich auch jetzt nicht von Kols Seite zu weichen, was mir aufgrund der Schmerzen wohl auch gar nicht möglich gewesen wäre. Ein entsetztes Raunen ging durch die Menge, aber ich blendete es aus, zumindest versuchte ich das.



Von mir aus gerne. Gebt euer bestes. Aber ich werde immer besser sein als ihr und am Ende liegen eure toten Körper am Boden zertsreut und ich habe gewonnen!" sagte ich grinsend und verdrängte den Schmerz, der sich in meinem Bein ausbreitete. Dieser Arsch hatte tatsächlich Eisenkrautpatronen. Klar bringt mich das nicht um, aber angenehm war es trotzdem nicht. Ich beobachtete jede Bewegung dieses möchtegern Jägers. Er regte mich tierisch auf und hätte ich nicht noch einen Hauch Geduld, wäre er wohl schon kopflos. Allerdings wurde ich doch etwas unruhig als er einen weißeichenofahl hervorholte. 'Scheiße. Wie kam er denn an so einen ran? Ich dachte....ich meine hatte meine Familie diese Bäume nicht verbrannt?' dachte ich. Allerdings verschwanden meine Gedanken, als die Kerle mich und den Angeber einkesselten. Kurz ruhte mein besorgter Blick auf Phoebe, die sich heftig gegen einen der Jäger wehrte. Durch diese Unaufmerksamkeit bemerkte ich die zweite Eisenkrautpatrone erst, als sie in meinem anderen Bein steckte. Überrascht keuchte ich auf und fiel auf die Knie. Dieser Sack. Was fällt dem ein?! Ich knurrte wütend auf und hätte mich fast auf ihn geworfen, als Phoebe auf einmal neben mir hockte. Verwirrt sah ich sie an. Wie hatte sie sich nun doch befreien können? Doch die Frage wurde rasch in den hintergrund gedrängt, als sie mich in Schutz nahm. Okay nun war ich komplett durcheinander. Ich dachte sie hasst mich? besonders nach meiner gestrigen Aktion? Ich dachte sie schert sich kein bisschen um mich! "Phoebe, nicht ich schaff das auch all...," flüsterte ich, als sie schon weggezogen wurde. Warnend sah ich den Kerl an, der sie festhielt. würde er ihr auch nur ein Haar krümmen, wäre er tot!
In dem Moment in dem ich die Kugeln aus meinen Beinen ziehen wollte, beugte sich dieser Chris über mich und kam mir mit dem Weißeichenpfahl immer näher. Ich schloss die Augen, denn dann starb ich halt. Ja es war unglaublich, aber ohne Phoebe hatte ich das gefühl es wäre alles sinnlos. Verrückt wie wichtig eine Person werden konnte nach nur ein paar Wochen. Ich rechnete jeden Moment mit dem Schmerz, doch der blieb aus. Stattdessen spürte ich ein leichtes Gewicht auf mir und öffnete meine Augen. Ich erstarrte als ich Phoebe sah, die gerade den Pfahl im Rücken stecken hatte. Mein Herzschlag wurde immer schneller und ich wurde panisch. "Phoebe? Phoebe!" sagte ich aufgebracht. Ihr Herzschlag wurde im Gegensatz zu meinem immer langsamer. Ohne auf meine eigenen Schmerzen zu achten, stand ich blitzschnell auf, mit Phoebe in meinen Armen. "Verschwindet von hier oder wollt ihr sie ganz töten?" fauchte ich. Dann rannte ich blitzschnell nach drinnen in mein Zimmer und legte sie behutsam auf mein Bett. Kurz ging ich zum Fenster und sah wie die Jäger abzogen. Anschließend setzte ich mich zu Phoebe ans Bett. Sanft strich ich ihr über die Wange. "Du dummes Mädchen! Das hättest du nicht tun dürfen," hauchte ich mit einem traurigen Lächeln. "Du musst jetzt durchhalten! Trink mein Blut, ja?" hauchte ich und legte ihren Kopf auf meinen Schoss. Dann biss ich mir in mein Handgelenk und legte es an ihren Mund. Ich betete, das erste Mal nach 1000 Jahren, dass sie überlebt.






Ich atmete schwerfällig und hatte das Gefühl, als würde sich der Schmerz in meinem gesamten Körper ausbreiten. Kaum bekam ich mit, wie ich von Kol auf die Arme genommen und nach oben in sein Zimmer gebracht wurde. Ich vernahm seine Worte, doch eine Antwort brachte ich derzeit einfach nicht über meine Lippen. Und dann spürte ich auf eben diesen einen leichten Druck, als er mir sein Blut zu trinken gab. Ich zögerte einen Moment, aber so schlecht war dieses ja auch nicht und es würde mich heilen, wenn es nicht zu spät war. Also trank ich, doch ließ ich schon bald wieder von ihm ab und hustet kurz. Ein Kribbeln durchfuhr mich, als sich meine Wunde langsam wieder schloss und ich ziemlich erleichtert darüber war, denn um ehrlich zu sein, hatte ich damit gar nicht mehr gerechnet. Langsam und nur zögerlich öffnete ich meine Augen und sah in die besorgten braunen Augen von Kol. "Danke", murmelte ich und bemerkte erst da, dass mein Kopf auf seinem Schoß lag. Schnell richtete ich mich auf und sah ihn kurzzeitig an. Im Moment wusste ich einfach nicht, wie ich mich nach dieser Situation benehmen sollte. "Es ... tut mir leid, Kol. Das alles wäre nicht passiert, wenn ich nicht so unüberlegt gehandelt hätte. Sind ... sind sie weg?", fragte ich ängstlich. Ich sah ihn schuldbewusst an und ich war noch immer leicht geschwächt, aber das war mir egal. Hauptsache, ihm ging es gut. Aber ich wusste, dass sie wiederkommen würden. Nun würden sie keine Ruhe mehr geben und das beunruhigte mich sehr. Ich hab verdammt Mist gebaut und ich würde mich auch den Konsequenzen stellen, die wohl darauf hinausführen würden, dass er mich rausschmiss und ich erneut auf der Straße landete. Aber so war nunmal der Lauf des Lebens ...

Ich wartete angespannt. Gerade als ich mein Handgelenk wegziehen wollte, weil sie einfach nicht trank, tat sie es doch. Erleichtert atmete ich aus und beobachtete ihr tun. Sie trank eine Weile und ließ dann hustend von mir ab. Sofort war ich über sie gebeugt und wartete darauf, dass sie die Augen öffnete. Nur kurze Zeit später tat sie genau das. Seufzend ließ ich mich zurücksinken und beobachtete sie weiterhin. Es war wirklich ein Wunder, dass Phoebe das überlebt hatte und kein Vampir geworden ist bei dem ganzen Blut, was sie intus hatte. Aber ich war umso erleichterter,das sie lebt und das als Mensch.
Jedoch als sie auf das Thema Jäger und 'es tut mir ja so leid Kol' ansprach, wich ich ihrem Blick aus. "Ja, sie sind weg!" sagte ich ernst und stand auf. Langsam wanderte ich auf mein Fenster zu. Als ich raus sah, waren wirklich keine Jäger oder Menschen mehr zu sehen. Angespannt drehte ich mich zu Phoebe um. "Was hast du dir dabei bloß gedacht? Das war sehr dumm von dir! Das dümmste, was du hättest tun können!" sagte ich mit einem wütenden Unterton. Okay, vielleicht reagierte ich jetzt auch nur so empfindlich, weil ich noch verletzt war. Wobei das was sie getan hatte, wirklich gefährlich war. "Phoebe ich kann keinen richtigen Jäger umbringen! Wenn ich das tue, verfolgt er mich als Geist und redet solange auf mich ein, bis ich mich selber töte! Verstehst du das? Das ist krank, aber so ist es!" sagte ich aufgebracht.
Doch bevor ich vollends durchdrehte und womöglich noch etwas gegen die Wand schmeiße, atmete ich tief ein und wieder aus. "Okay....wichtig ist jetzt erst mal, wo wir als nächstes untertauchen können! Die Kere müssen weg von meiner Familie und sich auf mich konzentrieren!" murmelte ich nachdenklich und fing an auf und ab zu gehen...






Beschämt sah ich zu Boden und sagte dann kleinlaut: "Ich weiß, dass es dumm war", murmelte ich. Als ich das mit dem Jäger hörte, biss ich mir auf die Lippe. Das hatte ich nun wirklich nicht gewusst. Woher denn auch? Vorsichtig sah ich dann doch wieder zu ihm. "Ich ... hatte einfach Angst vor dir", erklärte ich ihm und doch wusste ich, dass es eigentlich eine ziemlich miese Erklärung war. "Du hast mich hier festgehalten. Was hättest du denn an meiner Stelle getan?" Doch ich hielt schnell inne, als ich seine weiteren Worte vernahm. "W-Wir?", murmelte ich. Hieß das jetzt, dass er mich nicht einfach fallenlassen würde? Oh man, ich war wirklich so eine dumme Kuh. Jetzt wusste ich nicht, wie ich so etwas hatte nur tun können. Doch dann nickte ich. Ja, wir mussten untertauchen. Aber wie könnten wir das anstellen? Würden sie uns nicht irgendwann sowieso entdecken? Aber solch ein 'Abenteuer' fand ich auch mal aufregend ... gut nein, das dachte ich jetzt nicht wirklich, denn an der ganzen Situation war gar nichts lustig. "Du willst sie absichtlich zu dir locken?" Er wollte für seine Familie sterben? "Das würdest du nicht überleben." Ich machte mir große Sorgen um ihn. Ich wollte nicht, dass ihm irgendetwas geschah. Außerdem konnte ich auch nicht jedes Mal seinen Schutzschild spielen. Doch er schien entschlossener zu sein denn je.



Auf ihre Erklärung, runzelte ich meine Stirn. Sie hatte ja recht, aber musste sie mich gleich umbringen wollen? Hätte es ein Genickbruch nicht getan? Da häte sie wenigstens Zeit gehabt wegzulaufen vor mir. Wobei....okay ich hätte sie höchstwahrscheinlich wieder eingefangen und zurückgeholt zu mir. Aber das sagte ich ihr jetzt nicht. Ich hatte wirklich nicht die Nerven mich jetzt auch noch als Depp darstehen zu lassen. "Ja, ja Phoebe. Trotzdem musst du mich ja nicht gleich umbringen lassen," murmelte ich und fuhr mir nachdenklich durch meine Haare. Daraufhin entstand eine Weile eine unangenehme und angespannte Stille, die Phoebe jedoch wieder brach. Kalt lachte ich auf. "Nein! Ich bin schon so oft gestorben Darling und stehe doch noch vor dir! So schnell bringt mich niemand um! Erst recht nicht irgend so ein dahergelaufener Trottel!" sagte ich genervt. "Und ich locke sie ja nur auf unsere Fährte und nicht direkt zu mir oder dir!" Ich sah sie danach ernst an. "Pack ein paar Sachen für dich zusammen....wir müssen bald gehen. Ich riskiere nicht, dass sie meine Schwester bekommen klar?" sagte ich schroff und sah sie daraufhin entschuldigend an. Ich wollte sie nicht so anfahren, auch wenn ich noch verletzt war.






"Ich weiß", seufzte ich und sah ihn an. "Heute standest du aber kurz davor zu sterben. Wärst du dann auch einfach so wiedergekommen? Es sah eher so aus, als würde dich dieser Pfahl nervös machen." Ich nickte. Okay, er hatte offenbar tatsächlich von einem 'wir' gesprochen, also stand ich auf und suchte meine Sachen zusammen. Doch ich hielt ich inne, als mir eine Schachtel Tabletten entgegenfiel. Fragend sah ich auf das Teil, als mir plötzlich klar wurde, was das war. Schnell stopfte ich die Packung unter meine Sachen, um sie notfalls dabei zu haben und hoffte, dass Kol es nicht gesehen hatte. Nur zur Info: Es waren keine Drogen! Mich wunderte es sowieso, dass Kol's Heilung noch immer anhielt, aber vielleicht hatte das Blut, welches ich vor wenigen Minuten genommen hatte, auch zu einer weiteren Heilung beigetragen, sodass ich den Entzug nicht mehr so hart spürte. Nach einer Weile stand ich auf und sah ihn dann an. "Ich bin soweit", meinte ich, war dabei aber immer noch kleinlaut. Es war mir immer noch verdammt unangenehm, was ich ihm beinahe hätte angetan. Außerdem wollte ich ihm so gerne etwas sagen, aber auch das traute ich mich nicht.



Ich winkte ab, als sie meinte ich sei nervös geworden. Allerdings bemerkte ich schnell ihren misstrauischen Blick, also seufzte ich ergeben. "Na schön, ja. Ich war nervös. Den Pfahl, den dein Jäger da hatte, besteht aus einem ganzen besonderem Holz. Es stammt von einem Baum...der Weißeiche. Nun ja und diese Holzart kann Urvampire töten. Das ist unsere einzige Schwäche," erklärte ich schnell, während ich selbst ein paar Sachen von mir zusammen packte. Ich achtete darauf, nur das nötigste mitzunehmen. Ich wollte ja nicht für immer von hier fortgehen. Als ich mich das nächste Mal zu Phoebe umdrehte, packte sie selbst ihre Sachen. Ich beobachtete sie dabei, als mir auffiel, dass sie irgendwelche Tabletten einpackte. Miisstrauisch starrte ich auf ihren Rücken. "Was war das da gerade Phoebe? Was waren das für Tabletten," fragte ich scharf. Das sie jetzt wieder mit Drogen anfangen wollte, passte mir ganz und gar nicht. Ich verschränkte meine Arme und sah sie an.
Als sie fertig war nickte ich. "Schön. Hast du ein bestimmtes Ziel? Einen Ort, an dem du dich wohlfühlst oder du schon immer mal hinwolltest? Egal wo!" fragte ich sie und sah sie abwartend an.






Ich hörte ihm zu und nickte leicht, doch hielt ich inne, als er mich auf die Tabletten ansprach. "Das ... ist nichts, Kol. Schon in Ordnung." Doch ich hätte wissen müssen, dass es nicht in Ordnung war. Schnell wechselte ich aber das Thema. "Es gibt eigentlich nichts bestimmtes, das ich sehen will." Oder mit anderen Worten ausgedrückt: Egal, wohin es auch gehen mag, solange ich bei dir sein kann, ist mir alles recht. Ich nahm somit meine Sachen und drehte mich schnell um, dann wollte ich schon nach unten gehen, als er mich am Handgelenk festhielt und mich misstrauisch begutachtete. Immer noch ließ er das Thema Tabletten nicht so stehen. Aber nein, das würde ich ihm nicht sagen. "Kol, bitte. Ich brauche diese Teile einfach. Ich ... kann dir nicht sagen, was es ist." Ich hoffte inständig, dass er nun endlich lockerlassen würde, jedoch vergebens. Ich seufzte leise und griff ergeben in die Tasche, dann holte ich die Packung heraus und reichte sie ihm. "Das ... sind Abtreibungs-Pillen", murmelte ich und wich seinem Blick dabei gekonnt aus.



Abwartend und mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich sie an. Ich wartete noch immer auf eine Antwort wegen den Tabletten. Und ich erwartete die Wahrheit! Aber natürlich sagte sie nichts zu den Tabletten. "Nichts? Das ist nicht Nichts Phoebe! Ich habe es gesehen!" sagte ich ernst, doch anstatt mir anschließend die Wahrheit zu sagen, lenkte sie vom Theman ab. Genervt verdrehte ich die Augen. Nickte dann aber. Dann muss ich mal sehen, wo wir hinfahren können. Irgendeinen Platz würde ich schon für uns finden, wo uns die Jäger nicht aufspüren können.
Ich war so am Überlegen, wo wir hin konnten, dass ich Phoebes "Fluchtversuch" vor mir und dem Gespräch, beinahe entgangen wäre. Gerade noch rechtzeitig hielt ich sie fest. Ernst musterte ich sie. "Sag mir was das für Tablette sind! Sofort!" sagte ich eindringlich. Und tatsächlich tat sie es danach auch. Ich nahm die Packung und sah dann sie konfus an. Abtreibungspillen? Wofür, verdammt nochmal?
"Scheiße Phoebe. Wozu brauchst du den Müll? Ich meine wir hatten Sex, aber ich bin ein Vampir! Ich kann keine Kinder erzeugen. Und wenn du denkst du gehst deinem alten Beruf wieder nach, hast du dich geschnitten! Du bist jetzt nicht mehr in diese Scene klar!" sagte ich ernst und schüttelte den Kopf.






Tat er nun so doof oder war er es wirklich? Nur mit einem langen Zögern sah ich ihn dann doch an. "Verdammt, Kol, das Kind ist nicht von dir. Ich bin in der fünften Woche und es ist von irgendsoeinem dahergelaufenen Freier." Ich atmete tief durch und jetzt war mir sowieso alles egal. "Ich ... hatte gedacht, ich würde es behalten können, aber dann bist du aufgetaucht und ... ich kann das jetzt einfach nicht mehr. Ich will es nicht", sagte ich verzweifelt und streckte ihm die Hand hin, dass er mir die Packung wiedergab, doch das tat er nicht, stattdessen sah er mich mit einer Mischung aus Überraschung und Schock an. Ich seufzte. "Kol, bitte. Kann ich die Teile wiederhaben?", wollte ich von ihm wissen, doch entging ich seinem Blick. Heute blieben mir unangenehme Situationen auch wirklich einfach nicht erspart. Ich ließ meine Hand wieder sinken, als er mir die Packung immer noch nicht wiedergab und sah ihn dann doch an. Was bezweckte er denn jetzt damit? Mein Blick schien diese Frage auch auszustrahlen. "Außerdem ... was geht es dich an, ob ich meinen alten Beruf wieder ausüben werde? Ich nahm eigentlich an, dass du mich an der nächsten Ecke direkt wieder aussetzt, nachdem was ich dir angetan habe", meinte ich noch und dieses Mal wechselte mein Blick zu einem herausfordernden. Denn im Moment wusste ich einfach nicht, was in ihm vorging und er ließ mich auch nicht in sich hineinblicken. Seit er mir gestern gesagt hatte, er würde mich lieben, hatten wir nicht mehr davon gesprochen und irgendwie war seitdem diese Spannung immer noch da, obwohl es nicht so rüberkam.



Angespannt sah ich sie an und seufzte auf. Okay, mir war vorher klar gewesen, dass es nicht mein Kind sein konnte, aber trotzdem war eben eine gewisse Angst da. Wobei ich mich jetzt nicht besser fühlte, denn meiner Angst machte die Eifersucht Platz. Sie war schwanger von einem ANDERNE? Mein Mädchen war schwanger von einem Fremden? Okay das mit dem 'mein Mädchen' nehme ich mal zurück. Ich bin schließlich Kol Mikaelson. Ich bin frei und unbeschwert und.... verliebt.... Na gut das war jetzt ein Eigentor, aber was solls.
Ich schrak aus meinen Gedanken, als Phoebe mich ansprach. "Ehm...Wieso willst du das Kind jetzt nicht mehr? Ich meine was habe gerade ICH damit zutun?" fragte ich irritiert. "Und was das mit deinem Beruf angeht: No way Darling! Du wirst nie wieder so einen Job ausüben!" sagte ich bestimmt. "Weißt du was sonst passiert? Dann wird dein Bauch immer wieder dick und du bist jedes Jahr schwanger von wildfremden Kerlen!" fauchte ich. Ich hasste es nun einmal zu teilen. So ist es, so war es und so wird es auch immer tun!






Mit einem ruhigen Blick sah ich ihn an. "Vielleicht weil du mir nicht so unwichtig bist, wie es gestern rüberkam?!" ich nahm ihm die Packung aus der Hand und steckte diese zurück in die Tasche. "Außerdem will ich dir nicht zumuten, uns beide durchzubringen. Lass uns gehen", meinte ich und klang dabei ziemlich gleichgültig, obwohl es mir irgendwie nicht gleichgültig war, was aus dem Kind werden würde, das wusste ich. Aber andererseits ... Ich wollte immer ein Kind von dem Mann, den ich liebe und jetzt liebte ich einen Mann, der keine Kinder zeugen konnte. Super hinbekommen! Ich schulterte meine Tasche und sah ihn nochmal kurz an. Aus seinem Gesicht konnte ich gerade nicht sonderlich viel herauslesen. "Alles in Ordnung?", fragte ich ihn daher, wobei meine Stimme vollkommen ohne jegliche Emotionen klang. Verdammt, wieso fiel es mir nur so schwer, ihm zu sagen, was ich fühlte? Wahrscheinlich weil ich es noch nie zuvor bei einem Mann getan hatte und im Moment wusste ich mit diesen Gefühlen einfach noch nicht umzugehen. Aber eines war dennoch sicher: Ich liebte diesen Mann! Dass ihm das nach meiner 'Rettungsaktion' nicht klar war, wunderte mich schon etwas. Wer würde schließlich sich selber für jemanden opfern wollen, der ihm nicht wichtig war? "Habe ich das also richtig verstanden?", sagte ich noch zum eigenen Verständnis wegen. "Auch wenn ich dich im Prinzip verraten hatte, willst du nicht, dass ich gehe?"

Ich sah sie eindringlich an, doch als ich ihren Satz vernahm, hatte ich das Gefühl in eine Art Starre zu fallen. Ich war ihr nicht unwichtig? Ja, super. Dann war ich also so etwas wie der beste Freund oder was? Genervt schnaubte ich auf, als sie mir die Packung mit den Tabletten wegnahm, ließ es aber geschehen. Allerdings sagte ich auch nichts zu ihrem Satz. Ich hatte das Gefühl, dass ich sonst Schwäche zeigen würde, denn ich war immer noch verletzt und so schnell würde das wohl auch nicht weggehen.
"Ach ja? Oh bitte! Ich habe dir bereits gesagt, dass ich Geld habe Darling. Ich könnte alle Kinder auf der Welt mit Essen versorgen," sagte ich, wobei cih übertrieb, denn so reich war nun doch keiner aus meiner Familie. "Aber na schön. wie du willst!" sagte ich gleichgültig. Ich meine es wäre dann das Kind eines anderen! Alleine dieser Gedanke machte mich wahnsinnig. Aber was solls. Einfach nciht drüber nachdenken! Ich sah verwundert auf, als sie mich aus meinen Gedanken riss. Dann nickte ich mit ernster Miene. "Ja, natürlich! Was sollte nicht stimmen?" fragte ich und hob eine Augenbraue. Das in echt gar nichts in Ordnung war, musste ich ja jetzt nicht sagen. In Wirklichkeit würde ich jetzt gerne Gläser gegen die Wand schmeißen und mir irgendwelche Mädchen schnappen und ihr Blut und ihre Körper nehmen um mich abzulenken, so wie ich es schon immer getan hatte. Aber das ging jetzt nicht. Ich seufzte und fuhr mir durch die Haare. "Ja, du hast es richtig verstanden und jetzt schwing deinen süßen Arsch hier raus!" sagte ich genervt. Sie hatte recht. Sie hat mich verraten und doch nahm ich sie jetzt mit mir. Warum? Um sie später eventuell als Geisel zu nehmen? Wer weiß....Ich wusste es selbst nicht so genau....oder doch. natürlich wusste ich es, aber dieser Grund, weshalb ich es tat, war unglaublich dumm. Liebe war dumm und eine Schwäche...Ab jetzt ist Schluss mit dieser Gefühlsduselei...!






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