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Ich war wirklich amüsiert darüber, wie verwirrt Phoebe wegen meinem mometanen Verhalten war, aber ich versteckte es, denn nacher denkt sie noch ich würde sie verarschen wollen und das wollte ich ganz sicher nicht!
Als es soweit war, sich fertigzumachen, verschwand ich im Badezimmer. "Zieh dir doch dieses eine Kleid an....dadrin siehst du wirklich heiß aus," sagte ich grinsend und verschloss dann die Tür hinter mir. Im Bad verbrachte ich wie immer eine längere Zeit, denn ich brauchte nun einmal meine Zeit um perfekt zu sein.

Nach einer Stunde kam ich wieder raus und als ich Phoebe sah, musste ich mich zusammen reißen um mich nich auf sie zu stürzen, denn sie sah erstens verdammt scharf aus und zweitens....ihr Abbild gemischt mit dem Duft ihres köstlichen Blutes....sie stellte meine Selbstbeherrschung wirklich auf die Probe.
Doch ich schaffte es, dank meiner jahrlangen Erfahrung, nicht durchzudrehen und bot ihr meinen Arm an. Sie hakte sich ein und ich führte sie zum Auto. Dann fuhr ich uns zu einem ganz besonderen französischen Restaurant. Es war zugegebernmaßen echt teuer, aber was störte mich das schon? Ich war mehr als reich und zu Not manipulierte ich die Leute.
Kaum waren wir da, stand ich an ihrer Tür und bot ihr meine Hand an, welche sie glücklicheriweise annahm. Zielstrebbig führte ich sie in das große Gebäude. Am Empfang stand bereits ein Kellner, welcher uns erwartete. "Ah Mister Mikaelson und seine hübsche Begleitung. Ein Tisch für zwei im Garten, nicht wahr?" fragte er und ich nickte schelmisch. Er bedeutete uns ihm zu folgen und das taten wir. Ich war wirklich gespannt was Phoebe davon halten wird.
Doch ihre Reaktion wr mindestens genauso gut wie erhofft.
Draußen waren nämlich viele Blumen und Pflanzen. Durch Lichterketten wurde die Nacht erleuchtet und in der Nähe von unseren Tisch stand ein Heizer. Ein paar Meter rechts stand ein Springbrunnen, der fröhlich vor sich hinplätscherte.
Kaum war der Kellner weg, stellte ich mich lächelnd hinter Phoebe und legte meine Hände leicht auf ihre Hüften. "Und? Gefällt es dir?" hauchte ich in ihr Ohr.

Es dauerte nicht lange, bis wir an einem Restaurant hielten. Ich wollte gerade aussteigen, doch Kol war schneller und öffnete mir bereits die Tür, dann hielt er mir seine Hand hin. Na schön, dann würde ich eben mitspielen. Somit nahm ich diese entgegen und er führte mich hinein. Dort wurden wir bereits von einem Kellner erwartet und zu einem Garten geführt. Garten? Okay, machte er jetzt ganz auf V.I.P.? Naya, was solls, mich störte es keineswegs. Es wunderte mich nur, dass er uns in ein menschliches Restaurant führte, wo er doch sooo viel vom menschlichen Essen hielt. Vielleicht bediente er sich aber auch an den Kellnern? Doch meine Gedanken wurden je unterbrochen, als wir den Garten betraten. Oh mein Gott! So etwas tolles hatte ich wirklich noch nie gesehen. Ich war wirklich verblüfft. Kaum merklich zuckte ich zusammen, als ich Kols Hände an meiner Hüfte spürte. Doch immer noch sah ich mich erstaunt um. "Es ... ist wunderschön hier", brachte ich hervor und musste mich wirklich beherrschen. Er sollte schließlich keineswegs den Eindruck erhalten, dass mir dieser Abend in irgendeiner Art und Weise gefiel. Somit führte mich Kol lächelnd zu unserem Tisch und bot mir einen Stuhl an, auf den ich mich sogleich auch setzte. Er setzte sich mir gegenüber und irgendwie konnte ich die Frage, die mir so sehr auf der Zunge brannte, nicht länger zurückhalten. "Was ist denn aus dem Kol Mikaelson geworden, der du gestern noch warst? Da hatte ich eher das Gefühl, als würdest du mir jeden Moment das Herz herausreißen wolltest. Und sag jetzt nicht, du hast dir eine andere Masche überlegt, damit ich dich mag. Das kaufe ich dir nicht ab. Auch wenn ich dich nicht sonderlich gut kenne, hatte ich bei dir nämlich eher das Gefühl, als würdest du keinen Wert darauf legen, dass dich überhaupt jemand mag und daraus scheinst du ja kein großes Geheimnis zu machen." Ich sah ihn irgendwie ernst an, denn ich konnte das wirklich nicht glauben, aber ich musste einfach wissen, was er damit zu bezwecken versuchte.

Als ich ihren innerlichen Konflikt spürte, ließ ich erst einmal von ihr ab. Dann führte ich sie zu unserem vorgesehenem Tisch und schob ihre Stuhl ran. Anschließend setzte ich mich ihr gegenüber. Neugierig und in der Hoffnung ein gutes Gericht zu finden, nahm ich die Speisekarte in die Hand und blätterte darin rum.Doch schnell wurde ich unterbrochen, als ich Phoebes Stimme vernahm. Aufmersam sah ich sie an. Am Ende sah ich sie gespielt an und legte meine Hände dramatisch an die Stelle, an der sich mein Herz befindet. "Autsch, das hat dem herzlosen Urvampir verletzt!" grinste ich. Doch dann wurde ich wieder ernst. "Der Kol von gestern ist Geschichte! Bleibt nur noch der, der ich jetzt bin! Und wieso akzeptierst du es nicht einfach? Ist doch alles okay," sagte ich und zwinkerte ihr lächelnd zu. "So jetzt bin ich dran mit fragen....wieviele feste Freunde hattest du schon?" fragte ich neugierig. Es interessierte mich wirklich, denn nur weil sie eine Prostituierte war, heißt das ja nicht, dass du automatisch auch einen Freund hast. Oder mehrere oder wie auch immer...
Und nein ich bin oder werde nicht eifersüchtig! Eifersucht kenne ich gar nicht.
Wobei ich ja schon eifersüchtig war, als der Kerl sie angerufen hat. Und ich schwöre ich werde ihn umbringen, wenn er sie auch nur noch einmal berühren wird! Es reicht auch schon wenn er nur einen Gedanken an sie verschwendet! Ich hasse den Kerl einfach.
Ich schüttelte leicht meinen Kopf um von den komischen Gedankengängen wieder lozukommen.
Abwartend schenkte ich Phoebe erneut meine Aufmerksamkeit.

Genervt verdrehte ich die Augen. "Du kannst auch nie ernst sein, oder? Und warum ich es nicht akzeptiere, ist leicht zu erklären: Weil ich solche Kerle wie dich kenne. Denen ist es doch egal, wie es der Frau geht, hauptsache, sie kommen auf ihre Kosten. Aber okay, vielleicht irre ich mich bei dir, also werde ich es akzeptieren ... vorerst." Ich warf einen kurzen Blick in die Speisekarte, ehe ich seine Frage vernahm. Verwundert sah ich auf. "Ich weiß zwar nicht, was dich das angeht, aber wenn du es genau wissen willst, kann ich dir das nicht genau beantworten. Ich kenne kein anderes Leben außer das mit Brian, denn vor wenigen Jahren hatte ich einen Unfall und alles was davor war, daran kann ich mich nicht erinnern", erklärte ich ihm, aber nicht ohne Widerwillen, denn ich sprach einfach nicht gerne über diesen Unfall. "Ich weiß nur noch, dass ich im Krankenhaus damals aufgewacht bin." Emotionslos zuckte ich die Schultern. "Seitdem bin ich auf der Suche nach meinen beiden Brüdern, die ich angeblich noch habe. Ansonsten hat mich Brian aufgegabelt und seitdem habe ich für ihn gearbeitet und war eine von vielen für ihn." Ich legte die Speisekarte beiseite und sah ihn mit einem winzigen Lächeln an. "Noch irgendwelche Fragen? Wieso willst du das überhaupt wissen? Ach und falls du jetzt noch wissen willst, wieviele Freier ich beglücken durfte: Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen", meinte ich locker und sah ihm dabei in die Augen, doch genaue Empfindungen konnte ich aus diesen nicht schließen.

Empört sah ich sie an. "Seit wann hast du denn soviele Vorurteile gegenüber deinen Mitmenschen," sagte ich und betonte dabei das "Mensch" ganz besonders. "Außerdem, wenn ich wirklich nur auf meine Kosten kommen wolle, dann hätte ich dich schon längst in mein Bett gefesselt, dich manipuliert und dir dein Blut gestohlen! Das habe ich aber nicht. Stattdessen führe ich dich in eines der exklusivsten Restaurants in ganz Virginia aus und ertrage dieses sehr gewöhnungsbedürftige Menschenessen. Und warum? Weil ich will, dass du mich magst!" sagte ich und sah ihr dabei die gaze Zeit ernst in die Augen.
Ich meinte all das ernst, denn würde ich wirklich keine Sympathie für sie empfinden, würde ich wohl kaum hier sitzen, dann würde ich über ihr im Bett liegen und ihr köstliches Blut genießen!
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als sie endlich auf meine Frage antwortete. Neugierig lehnte ich mich etwas über den Tisch und sah sie an. Allerdings wurde mein neugieriger Blick schnell zu einem überraschten. "Was? Du hattest bis jetzt nur diesen Idioten als Freund? Kein Wunder, dass du so zu Männern bist!" grinste ich, doch bei ihren nächsten Worten verschwand es wieder. Sie hatte also einen Unfall? Es konnte aber nichts großes gewesen sein, denn ansonsten hätte ich das sicherlich mitbekommen.
"Du warst nur eine von vielen? Weißt du was? Ich hasse deinen Freund immer mehr...du solltest die Eine sein und nicht eine von vielen....das wollen die Menschen doch immer oder? Die Eine sein....etwas besonderes sein....," sagte ich und lächelte leicht, denn das erinnerte mich an mein menschliches Leben, doch schnell schüttelte ich den Kopf. Daran wollte ich nun nicht denken! Bei der Sache mit den Freiern verzog ich mein Gesicht. Es passte mir ganz und gar nicht, dass sie schon soviele Männer hatte.
Mit gerunzelter Stirn sah ich sie schließlich an. Zuerst zögerte ich, doch dann machte ich ihr doch das Angebot.
"Ehm....Phoebe? Wenn du deine Erinnerungen wiederhaben möchtest, dann musst du es nur sagen. Ich könnte dich manipulieren und dich quasi zwingen dich zu erinnern," erklärte ich unsicher, denn ich wusste wirklich nicht ob sie dies gutheißen würde oder nicht.

"Ich habe immer Vorurteile gegenüber Mitmenschen. Schließlich habe ich schon genug Scheiße erfahren müssen. Aber okay, wahrscheinlich hast du recht", seufzte ich und musste mir wirklich eingestehen, dass da etwas dran war. Ich meine, er hätte mich auch locker manipulieren können, was er nicht getan hatte. "Okay, du willst also, dass ich dich mag? Da bin ich aber mal gespannt, wie du das anstellen willst." Der Kellner kam und nahm unsere Bestellungen auf. Danach widmete ich mich wieder Kol zu. "Und was soll das bitte heißen: Kein Wunder, dass ich so zu Männern bin? Siehst du mich jetzt in irgendeiner Art und Weise als deine Freundin mit gewissen Vorzügen an oder was? Außerdem: Wie die Männer mir gegenüber auftreten, so bin ich auch zu ihnen. Und gestern ging dein erster Eindruck wirklich komplett nach hinten los. Da wunderst du dich wirklich, dass ich dir gegenüber jetzt noch so bin?" Ich sah ihn ernst an und musste bei seinem nächsten Satz schlucken. "Ich habe nie das Gefühl bekommen, die EINE zu sein, also weiß ich auch nicht, was ich in irgendeiner Art verpasse." ich hielt kurz inne. Er könnte es wirklich hinbekommen, mich an alles zu erinnern? "Du ... könntest es wirklich schaffen, dass ich mich an alles erinnern kann?" Ich überlegte kurz. Sollte ich es wirklich wagen oder wollte ich meiner Familien-Geschichte nicht auf normalem Weg begegnen? Letzten Endes zuckte ich die Schultern. "Bei Gelegenheit komme ich darauf zurück", meinte ich somit nur und gerade da kamen auch schon unsere Getränke. Aber es tat irgendwie gut, mit ihm einfach nur zu sprechen. Er schien irgendwie ... zuzuhören und ja, vielleicht konnte ich ihn wirklich mögen. Vielleicht!

"Ist ja gut. Ist ja gut," sagte ich und hob abwehrend meine Hände. "Ich weiß mein Verhalten war ziemlich daneben, aber ich habe lange mehr einen Menschen getroffen, der so besonders war als du. Da braucht es seine Zeit um sich umzustellen. Also verzeih mir bitte," sagte ich und sah sie mit einem Hundeblick an.
Bei ihrem Satz sah ich sie erstaunt an. "Was? Dann ist dein Ex-Freund ein Idiot! Du bist wunderschön, nicht gerade auf den Mund gefallen und klug. Wenn er so jemanden wie dich nicht bei sich halten kann, ist er dumm," sagte ich schulterzuckend und lehnte mich in meinem Stuhl zurück.
In diesem Augenblick kamen unsere Getränke. Zufrieden nippte ich an meinem Scotch und genoss das Brennen in meinem Rachen. Anschließend sah ich Phoebe wieder aufmerksam an. Ich nickte auf ihre Frage hin. "Natürlich könnte ich das! es wäre als würde ich dein Unterbewusstsein zwingen mit der Wahrheit rauszurücken," verglich ich es.
Aber ihre Reaktion verwunderte mich dann doch. Ich hatte damit gerechnet, dass sie sofort manipuliert werden wollte, aber wenn sie unbedingt warten wollte, dann würde ich ihr diesen Wunsch erfüllen.
"Und sonst? Was hast du außer....deinem Job gemacht?" fragte ich neugierig.
Ich gab zu: Ja, sie interessierte mich sehr. Ich wollte alles über sie wissen. Und wenn es das scheinbar unwichtigste Detail war.
"Und sonst? Was machst du sonst außer....deinem Job?" fragte ich neugierig und sah sie interessiert an.

Ich sah ihn an und musste mir wirklich Mühe geben, nicht rot anzulaufen. Vielleicht versuchte er mich ja nur auf diese Art, mich ins Bett zu bekommen? Aber wenn dem so war, musste ich zugeben, dass mir diese Art definitiv besser gefiel. Vielleicht würde ich ihn nicht gleich wieder an mich heranlassen, aber wenn er es unbedingt wollte, könnte ich ihm gerne mein Blut zur Verfügung stellen. Hin und wieder zumindest. Und trotzdem musste ich verlegen lächeln. "Hm, das sieht aber nicht jeder so, wie du siehst. Aber ich habe mich eben schon daran gewöhnt. Und ob ich dir verzeihen werde, wird sich ja noch zeigen", meinte ich lächelnd. Emotionslos zuckte ich dann die Schultern. "Versteh mich jetzt nicht falsch. Ich würde mich schon manipulieren lassen, aber irgendwie habe ich auch eine gewisse Angst vor der Wahrheit. Keine Ahnung, vielleicht stellt sich ja zum Beispiel heraus, dass ich auch mal ein Vampir war", meinte ich, musste bei diesem Gedanken jedoch grinsen, wurde aber bei seiner nächsten Frage wieder ernst. "Wie gesagt, an den Großteil meines Lebens kann ich mich nicht mehr erinnern. Und außer dem Job hab ich auch nicht viel gemacht. Tagsüber wo nichts los war, hab ich mehr oder weniger einfach vor mich hingelebt. Eigentlich ... wollte ich immer meinen High School Abschluss nachholen und aufs College gehen. Naya, träumen kann man ja. Aber was Brian zum Beispiel nicht wusste, war, dass ich zweimal die Woche noch tagsüber in 'nem Fitnesscenter Tanzen unterrichtet habe. Also so ein typisch untypisches Menschenleben eben." Etwas verträumt sah ich mich in dem Garten um. "Ich habe immer versucht, irgendeinen Weg zu finden, aus dieser Szene rauszukommen. Bislang eben ohne Erfolg. Und mir ist auch klar, dass ich da irgendwann sowieso wieder landen werde." Erneut sah ich zu Kol, ich lächelte ihn jedoch an und wollte es so darstellen lassen, als wäre das alles absolut nicht schlimm. Obwohl es ja genau das Gegenteil war. Aber mein Gott, das war nunmal mein Leben und ich konnte nun wirklich nicht ewig bei ihm bleiben. Und dann erstarrte ich plötzlich. Ich hatte ja beinahe meinen Jäger-Freund vergessen. Irgendwie überkam mich plötzlich ein schlechtes Gewissen, aber ließ es mir nicht anmerken. Ob ich noch wollte, dass er Kol etwas antat? Nun, darüber würde ich mir morgen weitere Gedanken machen, denn schon kam auch unser Essen.

Ich schmunzelte amüsiert. War sie nun wirklich verlegen? Das waren ja ganz neue Seiten, aber sie gefielen mir. So tough war sie also doch nicht! "Oh Darling! Wer es nicht so sieht ist entweder blind oder so unglaublich dumm, das er den Tod verdient hätte," sagte ich und konnte wirklich nicht verstehen, wie jemand NICHT etwas besonderes in ihr sehen konnte.
Als sie mir den Grund erklärte, weshalb sie nicht manipuliert werden wollte, nickte ich verstehend, allerdings musste ich bei ihrer letzten Aussage grinsen. "Wenn du wirklich mal ein Vampir warst, ....dann hätte ich dich eindeutig mal früher treffen sollen," lachte ich und danach erzählte sie mir von sich. Ich prägte mir alles genaustens ein und war dann doch aber ein wenig verdutzt. "Wieso hast du deinen Abschluss denn nicht nachgeholt? Du hättest es einfach tun sollen! Sag jetzt nicht das ist einfacher als getan, das ist es nämlich nicht. Ihr Menschen müsst unbedingt lernen mal loszulassen und das zu tun, nach was euch im Moment ist!" sagte ich ernst. "So und nun zu den wichtigen Dingen. Erstens: Wenn du so gut tanzen kannst, dann musst du mir unbedingt mal was vortanzen!" sagte ich fordernd. "Zweitens:Du wirst nie wieder in diese Szene zurückkehren, dafür sorge ich schon!"
ehrlich lächelte ich sie an. Ich meinte es wirklich ernst. Der Gedanke, das sie fremde Männer berührt oder die fremden Männer sie berühren war einfach widerlich.

"Ich würde dir raten, mit den Komplimenten sparsam umzugehen. Eine Frau kann sich leicht daran gewöhnen", meinte ich frech und lächelte leicht. Kurz lachte ich. "Okay, ich nehme eigentlich wenig an, dass ich mal ein Vampir war, aber ich meine, irgendwie würde mich heute nichts mehr wundern. Was den Abschluss betrifft: Wie hätte ich diesen denn nachholen sollen? Schonmal daran gedacht, dass mir dafür das Geld fehlt? Ich meine, schon allein das College kostet mich ... keine Ahnung, 20000 $ aufwärts im Jahr?! Außerdem hat mir bislang die Zeit dazu gefehlt, in irgendeine Schule zu gehen." Ich aß einen Bissen, während ich ihm weiterhin zuhörte. "Zu dem ersten wichtigen Ding: Vielleicht werde ich dir mal etwas zeigen, das muss ich mir noch überlegen und zum zweiten:" Nun wurde ich etwas ernster. "Dafür wirst du schon sorgen? Wie stellst du dir das vor? Ich meine ..." Ich hielt inne und sah ihn leicht überrascht an. "Woah, das war dein ernst, dass ich bei dir bleiben soll?" Ich schluckte kurz. "Wieso, Kol? Ich meine, das Anwesen sah mir jetzt nicht gerade wie eine Bleibe für verlorene Frauen aus." Ich musterte ihn kurz und verdammt, ich musste zugeben, dass er wirklich nett sein konnte. Aber immer noch schaffte ich es einfach nicht, ihn einzuschätzen. Hoffentlich verarschte er mich nicht nur.

"Nur zu, gewöhn dich dran. Ich habe noch jede Menge Komplimente auf Lager," grinste ich und bei dem Gedanken, dass Phoebe ein Vampir gewesen ist, musste ich schmunzeln. Sie wäre sicherlich ein heißer Vampir. Sie weiß was sie will und lässt sich nichts sagen. Ich liebe solche Art von Frauen. Andere waren langweilig!
"Na schön, dann holst du den Abschluss halt jetzt nach. Egal was du brauchst, ich werde es dir besorgen. Das Geld stelle ich dir natürlich auch zu Verfügung, davon habe ich sowieso zuviel," sagte ich schulternzuckend.
"Ach komm schon. Du wirst mir doch bestimmt ganz sicher zeigen, was du an Tanzen drauf hast!" sagte ich mit einem bettelnden Blick. "Und natürlich will ich, dass du bei mir bleibst. Wenn dich mein Zimmer stört, bekommst du halt dein eigenes. Wirhaben sowieso zuviele Gästezimmer. Also wird Nik sicher eins entbehren können," sagte ich und lächelte sie an.
Schließlich machte ich mich ebenfalls an mein Essen.Misstrauisch und leicht angeekelt stochterte ich in meinem Essen rum. "Bist du sicher, dass das schmeckt?" fragte ich und hob zweifelnd eine Augenbraue.

Ich lächelte nur und schüttelte daraufhin den Kopf. "Nettes Angebot, aber ich glaube, ich verzichte. Ich war nie ein Mensch, der von jemanden abhängig sein wollte. Ich habe mir im Prinzip immer alles selber heranorganisiert." Ich nahm einen weiteren Bissen. "Na schön, vielleicht kann ich dir ja ein oder zwei Schritte zeigen und dein Zimmer stört mich ganz und gar nicht. Ich wunder mich nur, warum du willst, dass ich bei euch bleibe." Bei seinem letzten Satz musste ich unwillkürlich grinsen. "Also mir schmeckts, nur weiß ich ja nicht, wie die Geschmacksnerven bei euch Vampiren sind." Eigentlich fand ich es wirklich faszinierend von ihm, dass er sich solche Mühe gab und sich hier an keinem Menschen, inklusive mir, zu schaffen machte. Und dennoch wollte ich ihm nicht unbedingt schon so viel Vertrauen entgegenbringen. Ich blieb auch weiterhin etwas misstrauisch. Wenn er nämlich wirklich wollte, dass ich ihn mochte, musste er sich schon verdammt ins Zeug legen. Aber ich musste zugeben, dass seine Karten gar nicht so schlecht standen.

"Na schön. Wie du willst, aber falls du doch Geld brauchst, sag Bescheid. Ich habe davon wirklich mehr als genug!" zwinkerte ich ihr zu. Als sie dann auf das Tanzen zu sprechen kam, schüttelte ich schnell den Kopf. "Oh nein! DU sollst für mich vortanzen. Ich tanze sicherlich nicht mit. Glaub mir ich kann alles an Partnertänzen, aber diese neumodischen Tänze machen mich noch skeptisch," sagte ich und runzelte meine Stirn. Einmal hatte ich im Fernsehen nämlich eine Tanzshow gesehen und da waren sehr merkwürdige Tänzer bei. Einige sahen aus, als ob sie gerade irgendeinen Schock erlitten haben, so wie die rumgehampelt sind.
Ein leichtes Lächeln legte sich auf meine Lippen. "Ich lasse dich mit Sicherheit nicht wieder zu deinem bescheuerten Ex Freund oder deinen komischen Freiern zurück! Der Zug ist abgefahren. Du bleibst bei mir! Weil ich dich mag...!" sagte ich schlicht und einfach. Mein charmantes Lächeln behielt ich aber die ganze Zeit über bei.
Nachdem auch das geklärt war, zumindest für mich, widmete ich mich wieder dem Essen zu. Zögernd schob ich mir etwas in den Mund und kaute. Eigentlich....schmeckt es gar nicht so schlecht. Natürlich nicht so gut wie Blut, aber kein Essen der Welt würde den Geschmack von Blut überbieten. Besonders nicht das Blut von Phoebe.
"Weißt du....eigentlich schmeckt es gar nicht so übel...und bei Vampiren ist es genauso wie bei Menschen, nur das wir intensiver schmecken....eigentlich ist alles bei uns intensiver. Das Sehen, Das Hören, Das Fühlen und halt das Schmecken," erklärte ich und trank einen Schluck von meinem Scotch.

Ich musste grinsen. "Hey, so schlimm sind diese neumodischen Tänze gar nicht. Man muss nur wissen, wie man sich bewegt. Aber wie du meinst." Mein Grinsen wurde nur noch ein minimales Lächeln. Er mochte mich also? Aber musste ich deswegen trotzdem gleich bei ihm bleiben? "Ich versteh aber trotzdem noch nicht, warum ich dann gerade bei euch wohnen soll. Weißt du, ich hab auch 'ne eigene Wohnung." Und man konnte ja auch so befreundet sein, aber gut. Ihn würde ich wohl dennoch nicht vom Gegenteil überzeugen können. Ich beobachtete ihn, als er den ersten Bissen nahm und nickte dann. "Sag ich doch, dass es nicht übel ist." Und dann kam mir wieder etwas in den Sinn. "Sag mal, du ... hattest vorhin die Manipulation erwähnt. Hast du das schon bei mir angewendet, damit ich nicht wieder gehe?", wollte ich zögerlich wissen, aber würde es vielleicht auch nicht mehr ganz so schlimm finden. Ich trank einen Schluck und irgendwie brannte mir noch eine Frage auf der Zunge. "Und ... wie ist das so? ich meine, kannst du dich an ein Leben als Mensch noch erinnern?", fragte ich neugierig. Es interessierte mich wirklich sehr. ich meine, wie oft passierte es schon, dass man einen Vampir kennenlernt? Langsam aß ich auf und wartete gespannt darauf, was er mir nun von sich erzählen würde.